Ländliche Räume als Orte der Zukunft
Junge Menschen zieht es nach Schule und Ausbildung immer öfter in Großstädte. Dabei haben Dörfer und Kleinstädte in einer immer schneller werdenden Welt durchaus Vorzüge. Wenn wir diese stärken und auch in Orten wie der Altmark zukunftssichere Verkehr- und Digitalinfrastruktur aufbauen, werden Ländliche Räume Orte der Zukunft.
Ich selbst bin in der Altmark aufgewachsen und lebe dort seit guten 22 Jahren. Viele meiner Wochenenden habe ich im 500-Seelen-Dorf Heeren verbracht. Ich bin vertraut mit dem Leben im ländlichen Raum und damit mit den vielen Vorzügen – aber auch Nachteilen – im Vergleich zum Großstadtleben. Ländliche Räume haben ganz grundsätzliche andere Probleme als urbane Regionen. Daher allerdings auch andere Chancen und Lösungen. Genau das möchte ich in der (Bundes-)Politik stärker betonen.
Eine Verkehrswende ist so viel mehr als autofreie Großstädte. Mir ist es wichtig, auch hier vor Ort eine echte Verkehrswende einzuleiten, die alle Verkehrsteilnehmer*innen und den drängenden Aspekt des Klimaschutzes berücksichtigt. Dafür brauchen wir mehr Platz für Mensch und Rad – sowohl in den Kleinstädten und Dörfern als auch zwischen ihnen. Jede*r sollte die Option haben, den Alltag auch ohne Autos komfortabel angehen zu können. Wir brauchen mehr ÖPNV, der außerdem fließend ineinander übergeht. Zudem braucht es gerade in ländlichen Räumen neben einer Mobilitätsgarantie für alle auch einen Ausbau der Infrastruktur für Elektro- und Wasserstoffantriebe.
Wir müssen Konzepte erdenken, die es in Flächen Landkreisen wie Salzwedel oder Stendal ermöglichen, klimaneutral, komfortabel und barrierefrei von A nach B zu kommen.
Auch bei der Bekämpfung der Klimakrise wird die Rolle ländlicher Räume oft noch unterschätz. Hier geschieht mit dem Ausbau regenerativer Energien die Energiewende, hier befindet sich ein Großteil unserer natürlichen Ressourcen. Umso mehr ist es die Aufgabe der Politik, dort Umweltschutz, Energiewende, Verkehrswandel und ein Umdenken der Landwirtschaft voranzutreiben. Dabei ist mir besonders wichtig, die Menschen vor Ort einzubinden. So kann beispielsweise keine Agrarwende ohne die Landwirt*innen erfolgen oder kein Ausbau von Windkraft ohne Beteiligung der Dörfer und Kommunen. Denn all das funktioniert nicht ohne die Mitarbeit der Menschen vor Ort.
Unterschätz wird zudem gerade in ländlichen Räumen noch das immense Potenzial der Digitalisierung. Ein verlässlicher Internetanschluss erlaubt es, viele Jobs von überall durchzuführen. Eine große Chance für Dörfer und Kleinstädte, die gerade aufgrund von langen Pendlel-Zeiten oft abschreckend als Wohnort wirken können. Ich will daher die Versorgung mit zukunftssicheren Glasfaser-Anschluss (FTTH) in kommunaler Hand wissen – mit einer Grundversorgung ähnlich wie beim Wasser, Strom oder Gasanschluss. Zudem müssen auch kommunale Verwaltungsstrukturen, örtliche Schulen und Behörden digitalisiert werden. Gerade hier, wo die Wege zum Amt oder Arzt oft weit oder beschwerlich sind, biete eine angemessene Digitalisierung große Vorteile für den Alltag.
Wenn wir weiterhin auch die kulturellen Angebote halten und ausbauten, die Versorgung mit hochwertigen Bildungsangeboten stärken und lokale Kinderbetreuung flächendeckend anbieten, entwickeln wir ländliche Räume zu Orten voller Innovation, voller Natur und dadurch auch Orte, an denen Familien und kommende Generationen eine Perspektive haben. Ländliche Räume als Orte der Zukunft. Ein Umkehren des demografischen Wandels. Das ist meine Vision.
Das will ich
- Umkehren des demografischen Wandels
- Bleibende Perspektiven für junge Menschen und Familien
- Innovation, Lebendqualität und Arbeitsplätze durch nachhaltige & flächendeckende Digitalisierung
- Mehr Kommunikation und Bürger*innenbeteiligung
- Mehr Spielraum für kommunale Räte und Gremien
- Klimaschutz schon in den Kommunen mitdenken
- eine Mobilitätsgarantie für den ländlichen Raum
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